So unterstützen Go-Digital Agenturen Unternehmen bei der Digitalisierung

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 9 März, 2024
Lesezeit Minuten.
Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt im Rahmen des Go-Digital-Förderprogramms die Digitalisierung von kleinen und mittleren Unternehmen, Start-Ups und innovativen Geschäftsmodellen. Speziell kleine und mittlere Unternehmen aus traditionellen Berufen haben jedoch weder die Erfahrung noch die Expertise oder Kapazitäten, um den Schritt in die digitale Welt ohne Hilfe zu gehen. Bei der Beantragung der Fördermittel und dem korrekten Einsatz des Go-Digital-Programms gibt es zudem viele Stolpersteine. Das hat zur Folge, dass viele Gelder schlicht ungenutzt bleiben. Daher hat das Ministerium eine Reihe von Go-Digital-Agenturen autorisiert, Dienstleistungen zur Beantragung der Fördermittel und zur Erarbeitung bzw. Umsetzung sinnvoller Digitalstrategien anzubieten. Mithilfe dieser Agenturen können KMU und Start-Ups aus dem Mittelstand ihre Digitalisierung zielführend realisieren.  

Was bedeutet Digitalisierung eigentlich genau?

Nicht ohne Grund fragt mancher Bäcker, warum er mit seinem kleinen Laden irgendetwas mit der Digitalisierung am Hut haben sollte. Dabei geht es allerdings nicht automatisch um Begriffe wie künstliche Intelligenz. Gerade im Handel stellen digitalisierte Geschäftsprozesse neue Herausforderungen an die Unternehmer. Nehmen wir nur die berüchtigte Kassenbon-Pflicht: Viele Probleme hätten sich umgehen lassen, wenn die betroffenen Unternehmen rechtzeitig digitale Alternativen eingerichtet hätten. Denn dass der Nachweis über die Zahlungsbuchung tatsächlich über einen Papierzettel erfolgen muss, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Bei rein digital abgewickelten Zahlungen ließe sich das System eigentlich papierlos gestalten.

Doch auch andere Prozesse laufen dank Digitalisierung wesentlich effizienter und am Ende kostensparender ab, wenn man es richtig angeht. Dazu zählen unter anderem die Präsenz im Internet, das Onlinemarketing, die Erschließung digitaler Märkte und nicht zuletzt die IT-Sicherheit. Probleme tauchen jedoch immer dann auf, wenn es um die konkrete Umsetzung geht. Die staatliche Förderung bezieht sich daher nicht nur auf den finanziellen Bereich (der immerhin bis zu 50 Prozent der Kosten ausmacht, die durch digitale Transformation und Beratung entstehen). Vielmehr stellt der Staat den Mittelständlern kompetente Hilfe in Form der autorisierten Go-Digital-Agenturen zur Seite.

Das folgenden Video zeigt auf, warum die mit der Digitalisierung einhergehende digitale Transformation als Chance und nicht so sehr als Problem zu begreifen ist.

Wer kann vom Go-Digital-Förderprogramm profitieren?

Nicht alle Unternehmen können Fördermittel aus dem Go-Digital-Programm bekommen. Bestimmte Voraussetzungen müssen erfüllt sein. Die staatliche Förderung steht Unternehmen zur Verfügung, die:

  • weniger als 100 Mitarbeiter beschäftigen
  • eine Betriebsstätte bzw. Niederlassung in Deutschland betreiben
  • nicht mehr als 20 Millionen Euro Umsatz im Vorjahr erzielt haben
  • für De-minimis-Beihilfen infrage kommen

Förderfähig sind somit KMU der gewerblichen Wirtschaft und aus dem Handwerk. Die Branchen spielen dabei keine Rolle. Zudem werden unter Umständen neue Geschäftsmodelle, Existenzgründungen und vergleichbare Firmen gefördert, sofern der Geschäftsbetrieb ausreichende Umsätze erkennen lässt. Nicht förderfähig sind beispielsweise freie Berufe, nebenberuflich Selbstständige, gemeinnützige Unternehmen, Vereine und Stiftungen, Religionsgemeinschaften, insolvente Firmen, Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft bzw. Fischereiwirtschaft oder Aquakultur sowie Unternehmen für Wirtschafts- und Unternehmensberatung, Rechtsberatung, Steuerberatung etc.

Welche Leistungen bietet eine Go-Digital-Agentur?

Der Vorteil einer autorisierten Go-Digital Agentur liegt darin, dass es sich nicht nur um eine einfache Marketingagentur handelt, sondern dass gewisse Analyse- und Beratungsleistungen Teil des Angebots sind. Somit sehen sich die Agenturen als Partner der von ihnen betreuten Unternehmen. Typische Leistungsangebote umfassen etwa die Analyse der aktuellen Situation am Onlinemarkt sowie die Erarbeitung eines tragfähigen Konzepts für das digitale Marketing. Nicht selten bieten die Agenturen einen Full-Service, was die Abläufe erleichtert. Wichtig ist natürlich die Unterstützung bei der Beantragung der Fördermittel, die über das staatliche Go-Digital-Programm zur Verfügung stehen. Das beschleunigt nicht nur den ganzen Prozess, sondern sorgt auch dafür, dass klassische Fehler vermieden werden, die einen negativen Förderbescheid oder sogar die Rückforderung bereits gezahlter Mittel zur Folge haben können. Wählt man eine Agentur, die alles aus einer Hand anbietet, sinkt die Wahrscheinlichkeit für Fehler, während sich die Effektivität aller Analyse- und Beratungsleistungen signifikant erhöht.

So unterstützen Go-Digital Agenturen Unternehmen bei der Digitalisierung_TB

So unterstützen Go-Digital Agenturen Unternehmen bei der Digitalisierung, Bildquelle: Selbststaendigkeit.de

Individuelle Lösungen stehen im Mittelpunkt

Da sich die Anforderungen im Segment der KMU, Start-Ups und ähnlicher Unternehmen nicht verallgemeinern lassen, setzt das Bundeswirtschaftsministerium auf einen individuellen Ansatz beim Förder- und Beratungsmodell im Rahmen des Go-Digital-Programms. Hierbei sollen die eigens vom Ministerium autorisierten Beratungsagenturen bei Beantragung und Umsetzung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Förderung der drei Module:

  • Digitalisierte Geschäftsprozesse
  • Digitale Markterschließung
  • IT-Sicherheit

dient nicht nur der Optimierung von Prozessen sowie der Erschließung neuer Marktsegmente durch die Digitalisierung, sondern auch der Finanzierung von Schutzmaßnahmen gegen den Verlust sensibler Daten. Hinsichtlich der kompetenten Abwicklung müssen die vom BMWi autorisierten Go-Digital-Agenturen neben der Antragstellung für Fördermittel auch Unterstützung bei Abrechnung und Berichtswesen anbieten.

Projektförderung muss rechtzeitig beantragt werden

Wie bei den meisten staatlichen Förderprogrammen ist auch bei der Go-Digital-Förderung die rechtzeitige Antragstellung maßgeblich. Das bedeutet, dass in der Regel nur Projekte gefördert werden, die bei Antragstellung noch nicht begonnen waren. Eine Ausnahme gilt beim sogenannten vorzeitigen Maßnahmenbeginn zur Einrichtung von Homeoffice-Arbeitsplätzen, da dies z. B. im Rahmen der Corona-Krise eine beschleunigte und unbürokratische Abwicklung erfordert. In diesem Fall können die Projekte auch ohne vorherige Bestätigung durch den Zuwendungsbescheid begonnen werden. Grundlage hierfür ist jedoch ein Schreiben des BMWi, das den vorzeitigen Maßnahmenbeginn bestätigt.

Fazit: Go-Digital Agenturen sind der Schlüssel zur erfolgreichen Digitalisierung des Mittelstands

Durch den Einsatz autorisierter Go-Digital-Agenturen erleichtert das Bundeswirtschaftsministerium den Zugang zum Förderprogramm erheblich. Individuelle Beratungslösungen und Hilfe bei der Beantragung der Fördermittel stehen hierbei im Mittelpunkt. Gerade Unternehmen im KMU-Bereich können diesen Aufwand oft nicht aus eigener Kraft leisten und sind daher anfällig für Fehler bei der Beantragung. Außerdem sollte die kompetente Hilfe von spezialisierten und autorisierten Beratern zur Analyse und Ausarbeitung einer Digitalstrategie in Anspruch genommen werden.


Weitere hilfreiche Beiträge

In Zeiten von Inflation und steigenden Mieten bietet die eigene Immobilie eine große Sicherheit. Das gilt nicht nur für private... Mehr lesen.
Die gewerbliche Baufinanzierung
Sie benötigen ein Kredit, doch Sie verfügen als Selbstständiger über kein festes Einkommen? Grundsätzlich können Selbstständige eine klassische Finanzierung von... Mehr lesen.
Auto als Pfand für schnellen Kredit ohne Schufa oder Einkommensnachweis
Über Beamte existieren viele Vorurteile und einige bekannte Witze. Sie seien faul, unflexibel und würden generell nur Dienst nach Vorschrift... Mehr lesen.
So lässt sich von den Vorzügen eines Beamtenkredits profitieren
Jetzt mit Roul Radeke, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

Kritische Infos und Tools für Ihren Gründungserfolg direkt ins Postfach.
  • Praxisbezogene Schritt-für-Schritt-Anleitungen.
  • Wichtige Tools und exklusive Sonderrabatte für unsere Leser.
  • Umfassende Übersichten und Entscheidungshilfen für Ihren nächsten Schritt.
* Ja, ich möchte den Newsletter. Die Einwilligung kann jederzeit im Newsletter widerrufen werden. Datenschutzerklärung.
Success message!
Warning message!
Error message!